Sensorische Integrationsdiagnostik


Sensorische Integrationsdiagnostik

Sensorische Integration gehört zur normalen Entwicklung. Die Verbindung und Verarbeitung von Berührung, Bewegung, Körperhaltung, Riechen, Schmecken, Tasten, Hören und Sehen ist die elementare Grundlage von Handeln, Sprechen und Lernen.
Alle über die Sinnessysteme aufgenommenen Informationen werden „integriert“. Das bedeutet, sie werden im Nervensystem und Gehirn weitergeleitet, verarbeitet und gedeutet, sodass sie in sinnvolle, der jeweiligen Situation angemessene Handlungen umgesetzt werden können.
Sensorische Integration beginnt bereits im Mutterleib und entwickelt sich im frühen Kindesalter besonders rasch. Das ist von großer Bedeutung, da in dieser Zeit die Grundstrukturen für alle weiteren Vernetzungen der Sinnessysteme gelegt werden. Dieser Prozess setzt sich mit abnehmender Intensität lebenslang fort. Die Vernetzung der Sinneseindrücke, die über Haut, Muskeln, Vestibularorgan, Nase, Zunge, Hände, Ohren und Augen aufgenommen werden, bilden die Basis für den Erwerb von Bewegung, Handlungsfähigkeit, Sprache, Interaktion und Lernen.
Dr. A. Jean Ayres, eine amerikanische Ergotherapeutin und Psychologin in Los Angeles, war die Begründerin des Konzeptes der Sensorischen Integrationstherapie. Sie hat in den 70er Jahren in einem Forschungsprojekt des Staates Kalifornien mit anderen Wissenschaftlern die Ursachen von Lernstörungen bei Kindern untersucht. Die Ergebnisse dieser Forschung zeigten eine Häufung von Verarbeitungsstörungen der Sinneswahrnehmungen bei einem großen Teil von Kindern mit den verschiedensten Lernproblemen.
Auf dieser Erkenntnis aufbauend hat Dr. Ayres ein Konzept zur Behandlung dieser Hirnfunktionsstörungen entwickelt. Diese Therapie nannte sie „Sensorische Integrationstherapie“. Das Therapiekonzept wurde an ihrer Klinik erprobt und von der Universität Südkaliforniens (UCLA) wissenschaftlich begleitet. Zur Diagnose und Überprüfung der Wirksamkeit entwickelte sie mehrere Testverfahren.